Weihnachten geht ans Herz
Kinder sind vorfreudig gespannt. Kribbelig. Sie freuen sich aufs Christkind, auf die Geschenke. Erwachsene wünschen sich, diese kindliche Vorfreude ebenfalls wieder zu empfinden, aber so ganz gelingt das natürlich nicht mehr.
Und da gibt es ganz viele, für die Weihnachten nicht mehr das ist, was es mal war. Weil ein lieber Mensch fehlt. Ein Mensch, der im vergangenen Jahr gestorben ist. Ein Mensch, der vor längerer Zeit gestorben ist. Ein Mensch, der vielleicht sogar an Weihnachten gestorben ist. Ein Mensch, der sich zurückgezogen hat. Diese Menschen fehlen an Weihnachten ganz besonders. Man kann es drehen und wenden, wie man will. Man kann sich einreden, diese Weihnachtstage seien Tage wie alle anderen auch. Sind sie nicht. Und irgendwie ist es doch auch schön, dass diese fehlenden Menschen gerade an Weihnachten wieder so viel Präsenz einnehmen. Weil - Weihnachten geht ans Herz. Und bei diesen Menschen, die man so schmerzlich vermisst, handelt es sich um Herzensmenschen.
Das Trauern um einen anderen Menschen ist sehr individuell. Einigen gelingt es, mit viel Vertrauen vorwärts zu schauen. Sie richten sich ihr Leben neu ein. Nehmen neue Menschen in ihren Fokus. Ja, brechen vielleicht sogar mit dem alten Leben, um den Schmerz zu lindern. Wieder andere tun sich schwerer. Vermissen den anderen Menschen schmerzlich, haben ihm einen speziellen Platz im eigenen Leben eingeräumt und vermissen diese andere Person umso mehr. Ja, Trauern ist einfach individuell. Und ja, Weihnachten geht ans Herz.
Aber - wer Herz hat, der liebt. Und wer liebt, der vermisst. Und wer vermisst, der ist lebendig, aus Haut und Haaren, ehrlich, loyal, treu. Das schmerzt, aber das ist ein Zeichen von wunderbarer Menschlichkeit mit unendlicher Herzverbindung. Wunderschön!